Gedanken

Würde Jesus erkannt?

Wenn Jesus käme, würde es überhaupt jemand bemerken? Nicht mit Posaunentönen, sonden leise und unauffällig. Er dürfte sich nicht einmal Pastor nennen, denn er gehört zu keiner unserer Religionsgemeinschaften.

Die Zeit ist verrückt. Wenn man jemanden helfen will, Glauben zu entwickeln, widerspricht er der Hilfe. Wenn jemand ein Lob ausspricht, macht er es so, dass es kein anderer hört. Es könnte ja sein, dass sich jemand ermutigt fühlt. Diese Vorstellung ist scheinbar für die meisten Leute schrecklich. 1000 "Gefällt mir" Klicks, wenn ein Kanarienvogel mit einer Katze schmust, aber eine Mauer der Kälte, wenn jemand über die Liebe im Christentum reden will.


Ein "Bekenntnis" von Hagin

 

„Ich bekannte, dass es ihm Leid tun würde und er mir die Hosen zurück bringen würde“. So beschrieb Hagin, wie sich ein Dieb seiner Predigthosen verhalten würde. Das Ergebnis: „Nach einer Woche hingen die Hosen wieder an ihrem Ort“. Das hat mich verblüfft. Kann man etwas „bekennen“, wodurch das Verhalten eines fremden Menschen beeinflusst wird?

 

Es ist schwer, an Dingen festzuhalten, die man nicht sieht.

Mit Kranken hat sich das Christentum immer schwer getan. Vielleicht gab es in einigen Gemeinden der Urchristenheit keine Kranken. Sicher lässt sich das nicht sagen. In der Apostelgeschichte ist von Personen die Rede, die eine ungewöhnliche Heilungsgabe hatten (Über Petrus in 5,15). Sicher ist es trotzdem nicht, dass alle geheilt wurden. Vielleicht ist es einfach nicht vermerkt worden, dass Leute krank geblieben sind, obwohl ihnen Petrus die Hände aufgelegt hat. Man hat Kranken auch sehr schnell die Schuld gegeben, wenn sie nicht gesund wurden. Das ist sehr bequem, weil man sich dann selber nicht in Frage stellen muss. Paulus sagt in 1. Korinther 11,30, dass viele Kranke und Schwache unter ihnen sind, weil die Korinther das Herrenmahl verachteten. Paulus kann nicht mehr gefragt werden, wie er es gemeint hat. Wurden alle Leute krank, die das Herrenmahl verachteten? Wurden nur manche von ihnen krank?   Gab es Kranke, die sich nicht versündigt hatten?  Paulus selber war doch krank. Hat er bei sich eine Ausnahme gemacht und es als Mittragen von Schuld anderer Leute gesehen?                                                         Ein Kranker in der Gegenwart kann kaum die Mauer überwinden, die  die allgegenwärtige Medizin für ihn darstellt. Vorbilder von Menschen, die durch Glauben Heilung empfangen haben, gibt es wenig und oft sind sie unglaubhaft. Es sind oft Menschen, die schon durch ihren Lebenswandel abstoßend sind. Mir hat jemand erzählt, dass Gott ihn von Jugenddiabetes geheilt hat, nachdem man ihn bei der Musterung festgestellt hat, obwohl er es nicht gemerkt hat. Wer Jugenddiabetes hat, geht nicht mehr zur Musterung, sondern kriecht allenfalls noch hin. Mein eigener Diabetes war mit 10 Jahren so massiv, dass ich kaum noch mit Trinken nachkam. Wer Jugenddiabetes hat, merkt ihn. Das Erzählen von Märchen baut keinen Glauben auf, sondern zerstört Vertrauen. Merkwürdig finde ich auch. wie zurückhaltend „Geheilte" mit ihrem Zeugnis nach kurzer Zeit sind. Sie meiden sogar den Kontakt. Wieso, wenn doch ein freudiges Bekennen da sein müsste? Das alles sind Widerstände, mit denen der Kranke konfrontiert ist und er vielleicht trotzdem an seiner Heilung festhält. Er ist mit seinen Nöten allein gelassen und bekommt Last dazu gelegt. Denn Glaube wird bei uns „privatisiert". Hast du, Kranker, Glaube, wenn ich für dich bete? Warum soll dann der Kranke nicht lieber für sich selber beten, statt eine Person darum zu ersuchen. Viele wollen bei Krankheit „beten", ohne an die Heilung zu glauben. Es ist schon fraglich, ob sie es tun und wenn es wirklich so ist, warum hört Gott auf sie, wenn er auf den Kranken nicht hören will. Oft schauen diese „Beter" dermaßen auf ihre eigenen Probleme, dass es schwer fällt, ihnen überhaupt treuen Glauben zuzutrauen. Der Kranke sucht Hilfe, aber bekommt Last. Leider ist es sehr oft so. Aber Gott ist treu, der den Glauben im Herzen eines Kranken erkennen kann, auch wenn die Symptome der Krankheit „lügen". Glaube verändert die Realität, selbst wenn „Geschwister" sich als Feinde erweisen. Glaube ist der Weg, die schlimme, eigene Realität in die Sicht Gottes zu verändern. Nur diese „Realität" hat Wahrheit. Es gibt offensichtlich keinen Petrus mehr, also muss der Kranke sein eigener Petrus werden. Jesus hat die Kraft zu heilen und er ist treu. Niemanden weiter braucht der Kranke.



HERMANN HAIN
KONTAKT
GEISTLICHER STAND
VERGANGENHEIT
GEGENWART
WAHRHEIT